Presse


Perfekt für die einzigartige Kulisse am Dom

„Der Name der Rose“ Máté Sólyom-Nagy als der alte Adso.  Foto: Lutz Edelhoff
„Der Name der Rose“ Máté Sólyom-Nagy als der alte Adso. Foto: Lutz Edelhoff

Die Domstufenfestspiele – das kulturelle Highlight mitten im Sommer. Sie nimmt man schon beim Aufbau wahr. Und spätestens beim Kulissenbau sind die Festspiele Stadtgespräch. Das norwegische Autorenduo Wiik/Kverndokk hat das Musical „Der Name der Rose“ zugeschnitten auf die einzigartige Kulisse am Domberg und auf das Erfurter Orchester.

 

Der Kammersänger Máté Sólyom-Nagy gab uns vor der Premiere einen kleinen Einblick hinter die Kulissen. Als alter Mönch Adso blickt er auf sein Leben. Mit schlagerverdächtigen Melodien werden die Zuschauer entführt in seine Welt des Mittelalters. Die Zeit der gelehrsamen Mönche ist in ein bewegliches 400 qm großes Mosaik auf den Domstufen eingebunden. Es wurde detailgetreu gestaltet in der eigenen Werkstatt des Theaters im Brühl. In diese Welt verwoben sind die Geschichte der jungen Liebe und die Morde um die verbotenen Bücher. Unweigerlich denkt man an den Roman von Umberto Eco und an den Film. „Aber wenn wir da sind, braucht das Publikum den Film nicht. Wir sind authentischer“, bemerkt Máté Sólyom-Nagy mit einem Augenzwinkern.

 

Auf dem Domberg fügt sich das Puzzle aller Gewerke zu einem Kunstwerk zusammen. Schon im vergangenen Jahr konzipierte Frank Philipp Schlößmann das Bühnenbild dazu überzeugend. Minutiös wurden Beleuchtungs- und Projektionspläne erstellt, Kostüme entworfen und geschneidert. Einen ganzen Tag kamen alle Solisten, der Chor und das Orchester zum Soundcheck für den perfekten Hörgenuss. Die Maskenbildner zeigen ihr Können mit der vollendeten Verwandlung aller Mitwirkenden. So wird Teamwork groß geschrieben vor und hinter der Bühne. Die Kinderoper „Pettersson und Findus“ von Niclas Ramdohr wird ebenfalls präsentiert und zwar im wuseligen Dorfambiente fernab der mittelalterlichen Welt. An manchen Tagen spielt man untertags Findus gleich zweimal und am Abend „Der Name der Rose“. Das bedeutet: Kulissenumbau. Zwei Teams – ein Abbau- und ein Aufbauteam – haben ein schmales Zeitfenster. Genaue Wege- und Zeitpläne müssen eingehalten werden, überwacht durch die Stoppuhr. Soweit ein winziger Einblick in Details, die dazu beitragen, dass die Akteure auf der Bühne, jede Vorstellung zu einem stimmungsvollen Erlebnis für das Publikum werden lassen. Nur das Wetter ist nicht planbar. Geplant werden aber schon jetzt im Brühl die Domstufenfestspiele 2020 mit Nabucco von Giuseppe Verdi.

Die Redaktion dankt dem Künstler.


Vereinigte Kirchen- und Klosterkammer errichtet Haus des Wohnens und der Begegnung

Sie vernahmen beim Richtfest gemeinsam mit zahlreichen Gästen den Zimmermannsspruch (v.l.): Alexander Bischler (LEG Thüringen), Ralf Schwenken (VKK), sowie Sabine Anhöck (Anhöck & Kellner Massivbau GmbH). Foto: LEG Thüringen
Sie vernahmen beim Richtfest gemeinsam mit zahlreichen Gästen den Zimmermannsspruch (v.l.): Alexander Bischler (LEG Thüringen), Ralf Schwenken (VKK), sowie Sabine Anhöck (Anhöck & Kellner Massivbau GmbH). Foto: LEG Thüringen

Schon längst hat sich das Brühl von der einst 23 Hektar großen Industriebrache zum Stadtquartier entwickelt. Noch gibt es allerdings einige Areale, die zurzeit Gestalt annehmen. Jetzt wurde ein weiterer wichtiger Stein im großen „Brühl-Mosaik“ ergänzt. Am 3. Juli 2019 wurde traditionell, mit Richtspruch und Segen, das Richtfest für das Dietrich-von-Topfstedt-Haus  gefeiert.

 

Bauherr des Gebäudes ist die „Vereinigte Kirchen- und Klosterkammer“, kurz VKK. Die öffentliche Rechtsstiftung errichtet das Objekt in der Warsbergstraße im Brühl. Im Haus entstehen 39 Wohneinheiten für Betreutes Wohnen nebst Tagespflege, Verhinderungspflege sowie einem Begegnungs-Café. Im Café sollen sich Jung und Alt treffen und gemeinsam austauschen.

 

 

Die Begegnung bei einer heißen Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen soll ein herzliches Miteinander schaffen und Freude bereiten. Generalunternehmer des Bauprojektes ist die Firma Anhöck & Kellner. Zukünftiger Betreiber wird die „Pflegebienen Unternehmensgruppe | PML – Pflege mit Leidenschaft GmbH“. Geplant ist die Fertigstellung des Gebäudes für Mai 2020. Dann sollen bereits die ersten Bewohner einziehen. Die Kosten des Bauprojektes belaufen sich voraussichtlich auf rund 14 Mio. Euro.

 

 

Die Geschichte des Namensgebers der neuen Einrichtung, Dietrich von Topfstedts, ist eng mit der Historie des Brühls und mit der Geschichte  der  Vereinigten Kirchen- und  Klosterkammer  verbunden. Dietrich von Topfstedt war ein Erfurter Bürger und schenkte am 3. April 1363 dem Zisterzienserinnen-Kloster St. Martini einen großen Weingarten und sein ganzes Gut im unweit gelegenen Schmira  – im Gegenzug für die Zusage des Klosters, Gebete und Messen für das Seelenheil seiner Familie abzuhalten sowie einmal im Jahr den Armen eine Brotspende zu reichen. Dies war gewissermaßen die Geburtsstunde der VKK; die Gabe des mittelalterlichen Bürgers war die erste in einer ganzen Reihe vieler weiterer Stiftungen in den folgenden Jahrhunderten.